Seit über einem Jahr nutze ich einen Kindle ebook-Reader mit eInk-Display zum Lesen von Büchern im Amazon-Format. Die größten Vorteile der Kindle-Lesegeräte mit eInk-Display sind die lange Laufzeit mit einer Akkuladung und beste Lesbarkeit bei heller Umgebung. Ich nutze den Kindle nicht nur zum Lesen von gekauften Büchern, sondern auch zum Lesen selbst erstellter „Notizbücher“ für mein Hobby, quasi als „zweites Gedächtnis“.
Nun folgt ein kleiner Abriss zum Thema Entwicklung der eBook-Reader und speziell der Modelle von Amazon:
Gehen wir dazu zunächst zeitlich etwas weiter zurück. Als Urahn aller eBook-Lesegeräte gilt der Data Discman von Sony, der ab 1991 verkauft wurde. Die Bücher befanden sich auf kleinen CDs mit 8cm Durchmesser, die sich in einem sog. Caddy (Träger) befanden. Die Bücher waren im EBG-Format abgelegt. Zur Erstellung eines Buches war eine spezielle Autorensoftware von Sony erforderlich. Auf der Frankfurter Buchmesse wurde 1998 das „Rocket eBook“ von NuvoMedia als erster elektronischer eBook-Reader vorgestellt. Das Gerät hatte eine Kapazität von ca. 4000 Seiten, ausreichend für ca. 10 Bücher. Die Kapazität der eingebauten Akkus reichte für eine Lesezeit von 17 bis 33 Stunden. In 90 Minuten war der Akku wieder geladen. Das Gerät verfügte noch über ein konventionelles LC-Display. So innovativ das Gerät und die dahinterstehende Idee waren, es gab einfach viel zu wenige Käufer. Ein Erfolg war ihm damit verwehrt. So verschwanden in den darauf folgenden Jahren erst einmal die eBook-Reader wieder vom Markt.
Erst 2006/2007 kamen eBook-Reader mit neuer Display-Technologie auf den Markt zurück. Die Fa. E-Ink hatte eine Art elektronisches Papier entwickelt, das der neuen Generation von eBook-Readern eine Laufzeit von vielen Tagen ermöglichte. Mit dem Sony-Reader und vor allem mit dem Kindle von Amazon kam dann der Durchbruch.
Die Geschichte des Kindle ist damit gerade erst einmal 6 Jahren alt. Im November 2007 erschien von Amazon der erste Kindle auf dem eBook-Reader-Markt. Der Name Kindle (gesprochen „Kindl“) stammt von dem englischen Verb „to kindle“. „To Kindle“ bedeutet ins Deutsche übersetzt „entzünden“. Amazon möchte also mit dem Kindle die Leidenschaft zum Lesen von eBooks, natürlich im Amazon Store gekauft, „entzünden“.
Amazons Kindle ist übrigens männlich. Es heißt also „der Kindle“. Es gibt allerdings Ausnahmen. Meint man das Tablet Kindle Fire (dazu später), dann heißt es „das Kindle“.
Der erste Kindle von Amazon war mit einem 6 Zoll-eInk-Display ausgestattet, verfügt über einen Hauptspeicher von 256 MByte. Dieser konnte mittels SD-Speicherkarten erweitert werden. Der Kindle 2 erschien im Februar 2009 auf dem Markt und war nun bereits mit einem Hauptspeicher von 2 GByte ausgestattet. Das Display hatte wie beim ersten Kindle eine Größe von 6 Zoll. Nur 4 Monate später, im Juni 2009 kam der Kindle DX auf den eBook-Reader-Markt. Er hatte ein größeres Display von 9,7 Zoll. Die Größe des Hauptspeichers verdoppelte sich gegenüber dem Vorgänger-Kindle von 2 Gbyte auf 4 GByte.
Inzwischen gab es auch signifikante Fortschritte bei den eInk-Displays. Die eInk Pearl-Displays boten einen um 50% höheren Kontrast und schnellere Umschaltzeiten gegenüber den zuvor eingesetzten Displays. Die zweite Generation des Kindle DX ab Juli 2010 wurde mit diesem neuen Display ausgestattet.
Dem Kindle DX folgte im August 2010 der Kindle 3, der oft auch als Kindle Keyboard bezeichnet wird. Er war wie der Kindle DX mit einem Hauptspeicher von 4GByte ausgestattet. Im September 2011 kamen der Kindle 4, der Kindle Touch und im November des gleichen Jahres der Kindle Fire auf den Markt. Allen drei ist gemeinsam, da sie für die Texteingabe nur noch über eine virtuelle Tastatur verfügen. Sowohl Kindle 4, als auch der Kindle Touch sind wieder mit einem monochromen eInk Pearl-Display ausgestattet. Im Unterschied zum Kindle 4, der noch über Tasten zur Steuerung verfügt, ist der Kindle Touch mit einem berührungsempfindlichen Display ausgestattet. Der Kindle Fire ist ein Tablet-Computer und verfügt über ein 7″-Farb-LC-Display. Der Kindle Fire wurde als Konkurrenz zu Apples iPad auf den Markt gebracht.
Im September 2012 wurden in den USA die Nachfolgemodelle des Kindle Fire vorgestellt. Der neue Kindle Fire hat gegenüber seinem Vorgänger einen schnelleren Prozessor und verfügt über mehr Hauptspeicher. Der Kindle Fire HD bietet mit seinem 8,9″-Display volle HD-Auflösung (1920 x 1080 Bildpunkte).
Ziemlich zeitgleich, im Oktober 2012 erschien ein weiterer Vertreter der Kindle-Modelle mit eInk-Display, der Kindle Paperwhite. Eine regulierbare Hintergrundbeleuchtung sorgt für einen nochmals gesteigerten Kontrast. Die Pixeldichte des Displays wurde ebenfalls gesteigert.
Inzwischen gibt eine zweite Generation der Kindle Paperwhite-Geräte. Diese Geräte sind mit der neuen eInk-Technologie Carta ausgestattet. Mit dieser neuen Technologie wird der Kontrast abermals laut Hersteller um 50% gegenüber einem eInk Pearl Display gesteigert.
Im Oktober 2013 sind die Nachfolger der beiden Kindle Fire Geräte vorgestellt worden. Die Bezeichnung Kindle Fire HDX deutet auf die gesteigerte Display-Auflösung hin. Der Kindle HDX mit dem 7″-Display verfügt mit 1920×1080 Pixeln über eine Full HD-Auflösung, sein Bruder hat mit seinem 8,9″-Display sogar eine Auflösung von 2560×1600 Pixel aufzuweisen.
Der ebenfalls neue Kindle 5 ist eine optische Neuauflage des Kindle 4. Er hat ein 6 Zoll-eInk Pearl-Display.
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